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  • Medienresonanz Die GDNÄ-Versammlung in Potsdam macht Schlagzeilen

    Medienresonanz

    Im Gespräch: Potsdam 2024

    Ob in Rundfunk oder Zeitung, auf Websites oder in sozialen Medien: Die 133. Versammlung der GDNÄ an der Universität Potsdam weckt das Interesse von Kommunikatoren in der Region Berlin/Brandenburg und weit darüber hinaus. Auf dieser Seite informieren wir Sie über bisherige Beiträge.

    Im September 2024

    Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

    Bebilderter Kurzbericht von Marc-Denis Weitze, acatech, Initiator und Moderator der Science & Technology Cafés bei der GDNÄ-Versammlung in Potsdam

    >> mehr erfahren auf acatech.de

    rbb24 Brandenburg aktuell 

    Nachrichtenbeitrag und Interview mit Professor Michael Dröscher.

    ChemistryViews

    Das Organ der wissenschaftlichen Verbundorganisation „Chemistry Europe“ berichtet über die Auszeichnung von Professorin Katharina Landfester mit der Liebig-Denkmünze.

    >> mehr erfahren auf chemistryviews.org

    :Wissenschaftsregion Bonn

    Bericht über die 133. Versammlung mit Fokus auf die Gründung der Jungen GDNÄ

    >> mehr erfahren auf wissenschaftsregion-bonn.de

    LinkedIN

    Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, DLR-Chefin und designierte GDNÄ-Präsidentin, über die Versammlung in Potsdam und Pläne für ihre Amtszeit 2025-2026

    >> mehr erfahren auf LinkedIN

    Max-Planck-Institut für Kohlenforschung

    Pressemitteilung zur Wahl von Professor Ferdi Schüth zum GDNÄ-Vizepräsidenten

    >> mehr erfahren auf www.kofo.mpg.de

    Bochumer Zeitung

    Ausführliche Darstellung des geplanten Leopoldina-Vortrags.

    >> mehr erfahren in der Bochumer Zeitung

    acatech

    „Wie KI uns bewegt“: Einladung zum Science & Technology Café am 15. September

    >> mehr erfahren auf acatech.de

    Universität Potsdam

    Detaillierte Nachricht zur GDNÄ-Versammlung.

    >> mehr erfahren auf www.uni-potsdam.de

    Leopoldina

    Ausführliche Darstellung des geplanten Leopoldina-Vortrags.

    >> mehr erfahren auf leopoldina.org

    Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

    Ausführliche Darstellung des geplanten Leopoldina-Vortrags.

    >> mehr erfahren auf idw-online.de

    Im August 2024

    Helmholtz-Gymnasium Bielefeld

    Hier geht es um das GDNÄ-Interview mit Paul Scholand, Schülerstipendiat aus dem Helmholtz-Gymnasium

    >> mehr erfahren auf helmholtz-bi.de

    Aktivoli – FreiwilligenAkademie

    Hinweis auf die 133. Versammlung und Ankündigung eines mündlichen Berichts am 24. September 2024 in Hamburg.

    >> mehr erfahren auf aktivoli-kurse.hamburg

    :Wissenschaftsregion Bonn

    Detailreiche Ankündigung der 133. Versammlung.

    >> mehr erfahren auf wissenschaftsregion-bonn.de

    :Wissenschaftsregion Bonn

    Vorbericht zur GDNÄ-Tagung 2024. Im Mittelpunkt stehen die Junge GDNÄ und der Vortrag „Gesund leben und altern: Fakten und Mythen“.

    >> mehr erfahren auf wissenschaftsregion-bonn.de

    Meetingpoint Potsdam

    Ankündigung der GDNÄ-Tagung 2024 mit Details zum Vortrag „Gesund leben und altern: Fakten und Mythen“.

    >> mehr erfahren auf meetingpoint-potsdam.de

    Vor Sommer 2024

    Fraunhofer IAP + Potsdam Science Park

    Bericht über die Berufung von Professor Alexander Böker, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP im Potsdam Science Park, zum GDNÄ-Geschäftsführer für den Bereich Wirtschaft

    >> mehr erfahren auf www.iap.fraunhofer.de

    >> mehr erfahren auf potsdam-sciencepark.de

    Impressionen vom Vorbereitungstreffen des Schülerprogramms im Juni 2022 in Leipzig.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Von öffentlichem Interesse: hochkarätige Vorträge wie der von Chemie-Nobelpreisträger Ben Feringa bei der GDNÄ-Versammlung 2024 in Potsdam.

    Livestream-Festversammlung in Potsdam in Echtzeit miterleben

    Livestream

    Die Versammlung 2024 in Echtzeit miterleben

    Der Nobel-Vortrag handelt von winzigen molekularen Maschinen, der Leopoldina-Vortrag zeigt, wie Mikroben im arktischen Eis den Klimawandel anheizen und die Eröffnungsfeier lockt mit spannenden Beiträgen, Musik und der Verleihung der Alexander-von-Humboldt-Medaille. In Potsdam wird die Junge GDNÄ offiziell ins Leben gerufen und viele junge Menschen tragen zum Gelingen der Tagung bei. Wer die 133. Versammlung der GDNÄ in Potsdam persönlich besucht, erlebt also ein Fest der Wissenschaft mit vielen Höhepunkten.

    Aber auch diejenigen, die nicht vor Ort sein können, sind, wie schon bei der 200-Jahr-Feier 2022 in Leipzig, zur Teilnahme in Echtzeit eingeladen. Alle Vorträge im Hörsaal H5 der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, werden per Livestream übertragen, ebenso die Eröffnung mit Grußworten am 13. September und die öffentlichen Vorträge von Physik-Nobelpreisträger Professor Ben L. Feringa „Die Kunst, klein zu bauen“ (Freitag, 13. September, 18:00 bis 19:30 Uhr) und Professorin Liane G. Benning „Das große Schmelzen – kleine Zellen, große Folgen“ (Samstag, 14. September, 17:30-19:00 Uhr).

    Die Livestream-Nutzung ist kostenfrei; besondere technische Voraussetzungen sind nicht erforderlich. Ein digitales Endgerät und eine gute Internetverbindung genügen, um live dabei zu sein:

    Hinweis: Dauerhaft nutzbar sind die Videoaufnahmen von Vorträgen und weiteren Beiträgen, die nach der 133. Versammlung auf dem GDNÄ-eigenen Videokanal eingestellt werden und ebenfalls kostenfrei zur Verfügung stehen.

    Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam © K. Fritze

    © K. Fritze

    Im Hauptgebäude des Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam findet die 133. GDNÄ-Versammlung statt.

    Weitere Informationen:

    Heribert Hofer: „Früher Gäste, heute Partner“

    „Früher Gäste, heute Partner“

    GDNÄ-Präsident Heribert Hofer über Glanzlichter der Versammlung 2024, die Verantwortung der Wissenschaft und frischen Wind durch die Junge GDNÄ.

    Herr Professor Hofer, in wenigen Tagen beginnt in Potsdam die 133. Versammlung der GDNÄ. Als Präsident sind Sie für das wissenschaftliche Programm verantwortlich – es ist sozusagen Ihre Tagung. Freuen Sie sich darauf?
    Absolut. Ich bin sehr gespannt auf die Vorträge, die Diskussionen mit dem Publikum und auf die Beiträge der vielen jungen Leute, die wir zur Tagung eingeladen haben. 

     „Wissenschaft für unser Leben von morgen“, so ist die Versammlung überschrieben. Wie kam es zu diesem Titel?
    Wir, und damit meine ich Vorstand und Vorstandsrat der GDNÄ, wollen in Potsdam zeigen, welche künftigen Entwicklungen sich heute schon in der Wissenschaft abzeichnen. Es geht um Erfindungen und Entdeckungen, die sich auf die ganze Gesellschaft auswirken werden – und zwar viel schneller, als das früher der Fall war. 

    Welche umwälzenden Veränderungen sind das?
    Nehmen wir zum Beispiel die Geneditierung bei Pflanzen. Mit neuen molekulargenetischen Methoden lassen sich erwünschte Eigenschaften punktgenau und zügig in Nutzpflanzen einbringen. Zum Beispiel die Resistenz gegen weit verbreitete Schädlinge. Das spart Schädlingsbekämpfungsmittel und schont die Umwelt. Früher gelang so etwas, wenn überhaupt, nur durch jahrelange Züchtung. Ein anderes Beispiel ist die Künstliche Intelligenz. Praktisch täglich wird über neue KI-Entwicklungen berichtet, immer mehr neue Anwendungen kommen auf den Markt. 

    Für viele Menschen ist KI derzeit nur ein Wetterleuchten am Horizont, ihr Alltag hat sich deshalb noch nicht groß verändert. Ist das in Ihrem Institut in Berlin anders?
    Ja, wir nutzen die neuen Methoden zunehmend. Ich kenne auch kein Forschungsinstitut im Bereich Biologie, das nicht mit Künstlicher Intelligenz arbeitet oder zumindest experimentiert. In meinem Feld, der Verhaltensökologie, versuchen wir zum Beispiel, die Beobachtung von Wildtieren mithilfe von KI zu verbessern. Derzeit validieren wir ein Mustererkennungsprogramm, das uns zuverlässig sagen soll, ob einzelne Geparde in Namibia gerade umherstreifen, ob sie fressen oder ob sie schlafen. Dazu haben wir die Raubkatzen vorher mit Beschleunigungssensoren und winzigen Funkantennen ausgestattet. Ziel ist eine automatische Verhaltensklassifikation rund um die Uhr, die Vor-Ort-Beobachtungen durch Forscher ideal ergänzen würde. KI wird uns ungeahnte Erkenntnisse über das Leben von Tieren in freier Wildbahn bescheren, wir sind da sehr zuversichtlich. 

    Sie haben die Vorteile neuer Erfindungen genannt. Es gibt auch Schattenseiten. Kommen die in Potsdam ebenfalls zur Sprache?
    Ja, und gerade das ist mir ein großes Anliegen. Wer Wissenschaft verantwortungsbewusst betreiben will, muss beide Seiten beleuchten. In Potsdam werden wir das Für und Wider neuer Technologien darstellen und im Diskurs mit dem Publikum gegeneinander abwägen. Thematisiert werden auch die Methoden der Forschung, also die Frage, wie Wissenschaftler zu ihren Ergebnissen kommen.

    Eröffnung der Büros Postplatz 1 © Paul Glaser

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Wie immer gut besucht: Der Science Slam „Wissenschaft in 5 Minuten“ bei der GDNÄ-Versammlung 2022 in Leipzig. Heribert Hofer (links im Bild) betreute die mitwirkenden Schülerinnen und Schüler.

    Die GDNÄ hat seit vielen Jahren ein gut funktionierendes Schülerprogramm. Jetzt soll eine Junge GDNÄ gegründet werden. Was ist der Unterschied?
    Das Schülerprogramm ist nebenher gelaufen, es war ein schöner zusätzlicher Programmpunkt. Die Junge GDNÄ wird unsere Jugendorganisation sein, ein Kernelement der GDNÄ – mit einem größeren Altersspektrum als wir es vom Schülerprogramm kennen. Mit der Jungen GDNÄ möchten wir ausgewählte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg ins Studium begleiten und den Austausch mit ihnen pflegen. Das sind großartige junge Persönlichkeiten und ihnen wollen wir sagen: Ihr seid hier willkommen und wir freuen uns auf Euren Beitrag. Um es auf eine Formel zu bringen: Früher waren Schülerinnen und Schüler unsere Gäste, heute sind sie Teil des Ganzen.

    Wird das in Potsdam schon sichtbar werden?
    Ja. Nach jeder Fachveranstaltung mit meist drei Referaten wird es eine Podiumsdiskussion geben, bei der die Vortragenden zusammen mit zwei, drei Vertretern der Jungen GDNÄ untereinander und mit dem Publikum debattieren. Zur inhaltlichen Einstimmung nehmen die jungen Leute an zwei Workshops vor der Versammlung teil. Das hervorgehobene Diskussionsformat ist ganz neu, so etwas gab es bisher nicht. Eine besondere Bühne erhalten die jungen Leute auch zum Auftakt der Versammlung, am Donnerstagabend, 12. September: Dann treten etliche von ihnen mit kurzen, knackigen Präsentationen beim fast schon traditionellen Wettbewerb „Wissenschaft in 5 Minuten“ gegeneinander an.

    Junge Menschen werden heute vielerorts umworben. Was kann die GDNÄ ihnen bieten?
    Interdisziplinäre wissenschaftliche Expertise auf hohem Niveau, aber ohne Fachjargon und der unmittelbare Austausch mit renommierten Forschern, darunter auch Nobelpreisträger. Das alles auf Deutsch, was die Kommunikation in der Regel erleichtert. Die meisten Schülerinnen und Schüler machen große Augen und können kaum glauben, dass die Koryphäen ihnen persönlich zur Verfügung stehen – das erlebe ich seit vielen Jahren immer wieder. Sehr geschätzt wird auch die Studienberatung durch erfahrene Wissenschaftler bei unseren Tagungen. 

    Die GDNÄ kommt nur alle zwei Jahre zusammen. Was passiert in der Zwischenzeit mit der Jungen GDNÄ?
    Darüber wollen wir mit den jungen Menschen reden und in Potsdam werden wir damit anfangen. Intern gibt es die Idee einer regionalen Vernetzung untereinander mit regelmäßigen Treffen und Veranstaltungsangeboten. Auch ein Mentorenprogramm ist in der Diskussion.

    Was schwebt Ihnen da vor?
    Ein bundesweites Programm mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Ärztinnen und Ärzten und anderen, die junge Menschen auf ihrem Weg durch Schule und Hochschule begleiten, bis hin zu den ersten Karrierestufen. Ich hoffe, dass wir in der GDNÄ zahlreiche hervorragende Mitglieder für diese Aufgabe begeistern können.

    Ihre Zeit als GDNÄ-Präsident endet mit diesem Jahr. Wie geht es dann weiter mit der Jungen GDNÄ?
    Sie wird ein Kernelement der GDNÄ bleiben. Genauso sieht es auch meine Nachfolgerin, die Maschinenbau-Professorin und Chefin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Anke Kaysser-Pyzalla. Wir haben unsere Zukunftspläne für die GDNÄ in den letzten beiden Jahren schon zusammengedacht und werden sie bei einer Strategiesitzung im November weiter ausarbeiten. Die Junge GDNÄ wird dabei eine wichtige Rolle spielen. An der Umsetzung  unserer Ideen beteilige ich mich gern – auch als Erster Vizepräsident der GDNÄ, der ich 2025 und 2026 sein werde.

    Zum Abschluss noch eine kurze Frage: Für wen lohnt sich der Weg nach Potsdam?
    Für alle, die einen Blick in die Zukunft werfen möchten, die mit beeindruckenden Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Nachwuchstalenten ins Gespräch kommen wollen und aktuelle Themen interdisziplinär begreifen wollen. Last, but not least: Potsdam ist ein toller Tagungsort mit einer noch jungen Universität,  die sich hervorragend entwickelt hat und uns eine wunderbare Gastgeberin ist.

    Heribert Hofer © MIKA-fotografie | Berlin

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Prof. Dr. Heribert Hofer, Präsident der GDNÄ (2023-2024) und Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin.

    Alle sind willkommen

    Am Freitagabend, 13. September, stellt der Physik-Nobelpreisträger Ben L. Feringa seine Forschung zu winzigen molekularen Maschinen vor. (Dies ist der einzige Vortrag der Tagung in englischer Sprache.) Am Samstagabend, 14. September, hält Liane G. Benning vom Deutschen Geoforschungszentrum den renommierten Leopoldina-Vortrag über ihre Forschung im arktischen Eis. Zu beiden Veranstaltungen ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

    Hier geht’s zum kompletten Programm der Versammlung in Potsdam (PDF)

     

    Zur Person

    Professor Heribert Hofer, Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, wurde von der Mitgliederversammlung für die beiden Jahre 2023 und 2024 in das Präsidentenamt gewählt und ist somit zuständig für die wissenschaftliche Gestaltung der 133. Versammlung im Jahr 2024 in Potsdam.

    Der renommierte Zoologe (64) leitet das Leibniz-IZW in Berlin-Friedrichsfelde seit dem Jahr 2000 und ist seither auch Professor für Interdisziplinäre Wildtierforschung an der Freien Universität Berlin. Vor seiner Berliner Zeit forschte er von 1986 bis 1999 am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie im bayerischen Seewiesen, zunächst als Postdoktorand, später als selbstständiger Wissenschaftler. 1997 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit einer Arbeit über das Verhalten von Tüpfelhyänen in der Serengeti-Savanne. Sein Studium der Zoologie begann Heribert Hofer an der Universität des Saarlandes und schloss es an der Universität Oxford mit der Promotion zum „DPhil“ ab.

    Der GDNÄ ist der international bekannte Wissenschaftler seit vielen Jahren eng verbunden. Er engagierte sich auf vielfältige Weise: als gewählter Fachvertreter und Gruppenvorsitzender für das Fach Biologie, mit Redebeiträgen auf Versammlungen, als Vizepräsident bei der Vorbereitung der 200-Jahr-Feier in Leipzig – und seit Anfang 2023 als Präsident der GDNÄ.

    Weitere Informationen

    Heribert Hofer: Willkommen in Potsdam

    Potsdam

    Sehr geehrte Mitglieder und Freunde der GDNÄ,

    herzlich willkommen zur 133. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte vom 12. bis 15. September in Potsdam. Wissenschaft prägt unser jetziges Leben und Wissenschaft wird unser Leben auch in Zukunft stark beeinflussen. In Potsdam steht deshalb die „Wissenschaft für unser Leben von morgen“ im Mittelpunkt.

    Seit 1822 bringt unsere Gesellschaft Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und an der Wissenschaft Interessierte zum fächerübergreifenden Austausch zusammen. Die GDNÄ fördert diesen Dialog zwischen Öffentlichkeit und den Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin und Technik. In Zeiten, in denen Fake News und populistische Strömungen Wissenschaft in Frage stellen, ist es besonders wichtig, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen.

    Für junge Menschen ist der direkte Zugang zur Wissenschaft besonders wichtig und hilfreich. Seit 2004 laden wir deshalb Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ein, unsere Versammlungen zu besuchen und mit den Vortragenden ins Gespräch zu kommen. Dank der großzügigen Unterstützung von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, der AKB Stiftung, der Bayer Foundation und der Stiftung Familienunternehmen können wir wieder 150 junge Menschen einladen. Einige von ihnen werden dieses Mal in den Sessionen mit auf der Bühne stehen.

    Die Beschäftigung mit den Themen, die im Mittelpunkt unserer Tagung stehen, braucht Verständnis für die Einsichten der Natur- und Lebenswissenschaften und Begeisterung für Medizin und Technik. Wir hoffen, dass die Chancen und neuen Möglichkeiten der Wissenschaft für das Wohlergehen der Menschen in der Zukunft genutzt werden. Das sagen wir mit Hoffnung und Zuversicht in Zeiten, in denen der unsägliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bereits mehr als zwei Jahre andauert und Israel im Gaza gegen die Hamas kämpft, welche Israel mörderisch überfallen hat. Beide Kriege bringen unendliches Leid über viele Menschen.

    In den 202 Jahren seit Gründung unserer Gesellschaft hat Wissenschaft in vielen Lebensbereichen dazu beigetragen, dass es den Menschen besser geht, sei es in Medizin, Ernährung, Mobilität oder Kommunikation. Wissenschaft lässt uns aber auch verstehen, was die Menschheit dem Planeten Erde, der Tier- und Pflanzenwelt angetan hat. Sie zeigt uns Wege auf, was wir tun können, um die Zukunft besser zu gestalten, ganz im Sinne einer „verantwortlichen“ Wissenschaft. Auch darüber wollen wir in Potsdam sprechen. Wir freuen uns auf Sie.

    Heribert Hofer, Präsident der GDNÄ

    Heribert Hofer, Präsident der GDNÄ

    Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam © K. Fritze

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Prof. Dr. Heribert Hofer, Präsident der GDNÄ und Direktor des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin.

    Aktuelle Programmänderung

    Der Leopoldina-Vortrag von Professorin Liane Benning „Das große Schmelzen“ am Samstag, 14. September, fällt leider aus. Stattdessen spricht GDNÄ-Vizepräsident Professor Martin Lohse, Leopoldina-Mitglied und Pharmakologe, über Arzneimittel der Zukunft und die beeindruckende Macht von Scheinmedikamenten (Placebos). Zu dem öffentlichen Vortrag von 17:30 bis 19 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

    Anmeldung

    GDNÄ-Präsident Hofer und sein Team haben ein reichhaltiges wissenschaftliches Programm zusammengestellt. Die Anmeldung zur gesamten Konferenz oder für einzelne Tage ist unkompliziert vor Ort an der Tagungskasse möglich.

    Fotojournal

    Impressionen aus Potsdam

    Ein bebildertes Tagebuch der GDNÄ-Versammlung vom 12.-15.9.2024.
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    Medienecho

    Interesse geweckt

    Die GDNÄ-Tagung in Potsdam findet positive Resonanz.
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    Ausgezeichnet

    Eva-Maria Neher

    Alexander-von-Humboldt-Medaille für große Verdienste um die GDNÄ.
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    Livestream

    In Echtzeit dabei sein

    Hier geht’s zur Übertragung der GDNÄ-Versammlung in Potsdam.
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    Potsdam 2024

    Eine erste Bilanz

    Vier Tage mit faszinierenden Vorträgen und Diskussionen.
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    Frisch gewählt

    Ferdi Schüth

    Max-Planck-Direktor ist jetzt Mitglied des Präsidiums der GDNÄ.
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    Junge GDNÄ

    Anne Marie Bobes

    Die 18-Jährige entwickelt Windanlagen für Straßenlaternen.
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    Junge GDNÄ

    Felix Gross

    Wie der 17-jährige Schüler mit KI Schachroboter optimiert.
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    Eröffnung

    Am Freitag, 13. September 2024, werden der Oberbürgermeister der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, Mike Schubert, und der Präsident der Universität Potsdam, Professor Oliver Günther, Ph.D., die Gäste zu Beginn der Tagung begrüßen. Die Grußworte des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg übermittelt Steffen Weber, Abteilungsleiter Wissenschaft und Forschung. Eröffnet wird die Versammlung von GDNÄ-Präsident Professor Heribert Hofer und von Professor Alexander Böker, Geschäftsführer Wirtschaft der GDNÄ.

    Livestream

    Sollte es Ihnen nicht möglich sein, nach Potsdam zu reisen, können Sie per Livestream an der Versammlung teilnehmen. Ab 12. September gelangen Sie über diese Seite zum kostenlosen Livestream.

    Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam © K. Fritze

    © K. Fritze

    Im Hauptgebäude des Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam findet die 133. GDNÄ-Versammlung statt.

    Einblicke in die Tagungsvorbereitungen und Informationen zu einzelnen Vorträgen liefern mehrere Interviews auf dieser Website:

    Bitte beachten Sie: Die Veranstaltung wird gefilmt/fotografiert. Daher besteht die Möglichkeit, dass Teilnehmer auf dem Film- und Fotomaterial, das entsteht, zu erkennen sind. Das Filmmaterial wird im Sinne der Ziel- und Zwecksetzung der GDNÄ eingesetzt und zum Zwecke der veranstaltungsbezogenen Öffentlichkeitsarbeit zur nicht-kommerziellen Nutzung und von unbegrenzter Dauer in allen zweckgebundenen Online-Medien sowie auf allen von der GDNÄ genutzten Video-Plattformen im Internet mit allen Sharing-Funktionalitäten, die der Video-Hosting-Anbieter zur Verfügung stellt, platziert.

    200-Jahr-Feier der GDNÄ: ein glanzvolles Fest der Wissenschaften

    200-Jahr-Feier der GDNÄ: ein glanzvolles Fest der Wissenschaften

    von Prof. Dr. Michael Dröscher, Schatzmeister und Generalsekretär

    Wie vital und zukunftsfähig die fachübergreifende Forschergesellschaft bis heute ist, stellte sie bei ihrer 200-Jahr-Feier am Gründungsort Leipzig unter Beweis. Es war ein prachtvolles Fest der Wissenschaften, das die Gesellschaft Deutscher Naturwissenschaftler und Ärzte (GDNÄ) vom 8. bis 11. September 2022 in der schönen Atmosphäre der Leipziger Kongresshalle am Zoo unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ausrichtete. Rund 800 GDNÄ-Mitglieder und Gäste, darunter mehr als 200 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, waren gekommen, um den Geburtstag der Gesellschaft mit einem hochkarätigen Programm zum Thema „Wissenschaft im Bild“ zu feiern. 

    Im Jahr 1822 von freisinnigen Köpfen in Leipzig auf Einladung von Lorenz Oken gegründet, hat sich die GDNÄ im Laufe ihrer 132 Versammlungen vom Treffen der naturwissenschaftlich-medizinischen Elite Europas hin zu einem Austausch hochrangiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit an den Naturwissenschaften interessierten Menschen entwickelt. In den allgemeinverständlichen Vorträ- gen aus Chemie, Physik, Biologie, Informatik und Medizin zeigte sich, wie interdisziplinär Wissenschaft heute ist und sein muss.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Beim Festabend nach dem ersten Versammlungstag: Michael Dröscher begrüßt die Gäste mit launigen Worten (hinter ihm v.l.n.r.: Ronald Werner, Jörg Junhold, Martin Lohse).

    Zur besonderen Feier des Jubiläums war das Programm nicht nur auf vier Tage ausgedehnt, sondern bot den Teilnehmern auch eine wissenschaftliche Ausstellung mit Mitmachaktivitäten und eine deutli- che Ausweitung des Schülerprogramms. Die Schülerinnen, Schüler und Studierenden nahmen nicht nur am kompletten wissenschaftlichen Programm teil. Sie bestritten durch ihre Fragen an die Wissen- schaft wesentliche Programmpunkte mit, gestalteten einen begeistert aufgenommenen Science Slam, nahmen die Gelegenheit zur Studienberatung wahr und tauschten sich freimütig mit Rednern und Gästen aus.

    Der Eröffnungstag stand im Zeichen der Festsitzung, eingestimmt und umrahmt vom Albero-Streich- quartett mit Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Maurice Ravel und Ludwig van Beethoven.

    GDNÄ-Präsident Professor Martin Lohse und der örtliche Geschäftsführer und Gastgeber Zoodirektor Professor Jörg Junhold eröffneten die Festsitzung in der Kongresshalle. Mit den Worten „Die GDNÄ steht für Austausch und Offenheit“, begrüßte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, die Festgesellschaft in ihrer Videobotschaft. Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler wies in seinem Grußwort auf die enge Verbindung Sachsens mit der GDNÄ hin, die zum neunten Mal im Freistaat tagte und hob die Förderung des Dialogs der Wissenschaft und der Öffentlichkeit heraus. Auf die große Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Leipzig wies Bürgermeister Professor Thomas Fabian hin.

    Die GDNÄ lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. Deshalb verleiht sie alle zwei Jahre die Alexander von-Humboldt-Medaille für besondere Beiträge zur Entwicklung der Gesellschaft. Im Rahmen der Festsitzung ehrte sie Professor Joachim Treusch für seine Verdienste als Vorstandsmitglied, Präsident und langjähriger Begleiter des Vorstands. In ihrer Laudatio sagte Professorin Eva-Maria Neher: „Unser heutiger Laureat, Joachim Treusch, gehört mit Alexander von Humboldt zu den ‚Weitblickern‘, die nicht nur die GDNÄ gestaltet, sondern mit und als Teil von ihr die Wissenschaften geprägt, die Kommunikation in die Gesellschaft vorangetrieben und die Politik maßgeblich überzeugt haben, Innovationen und Veränderungen zu fördern.“ Die Medaille würdigt insbesondere den Beitrag des Preisträgers zur Umsetzung des Schülerprogramms und seine Verknüpfung der Gesellschaft mit den Netzwerken der Wissenschaft. Als Gründungspräsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Senatsmitglied der Leopoldina und Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften hat Professor Treusch viele Verbindungen zur GDNÄ mitgestaltet.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Schülerinnen und Schüler umringen Physik-Nobelpreisträger Reinhard Genzel nach seinem Vortrag „Eine 40-jährige Reise zum Zentrum der Milchstraße“.

    Im Mittelpunkt der Festsitzung stand der Austausch von Schülerinnen und Schülern mit der Wissenschaft. Rund 200 Teilnehmer des mit Stipendien geförderten Schülerprogramms, das zum wiederholten Mal unter der kompetenten Leitung von Studienrat Paul Mühlenhoff stand, hatten sich in Vorbereitungstreffen auf Kernfragen zum Thema „Wir haben nur eine Welt“ an die Wissenschaft geeinigt. Drei der sechs Fachgebietsgruppen stellten ihre Fragen bei der Eröffnungsfeier auf dem Podium vor. Eingeführt wurde das Thema durch eine Videobotschaft von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim: Sie erhält am 5. Oktober 2022 im Rahmen des Forums Wissenschaftskommunikation in Hannover die Lorenz-Oken-Medaille der GDNÄ, um ihre Verdienste für die Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft zu würdigen.

    Im Fachgebiet Biologie diskutierten junge Leute die Frage „Wie müsste eine Alge verändert und eingesetzt werden, um möglichst schnell, praktikabel, zuverlässig und risikofrei Treibhausgase, wie das atmosphärische und im Meerwasser gelöste CO2, in nutzbares organisches Material umzuwandeln und wie könnte das technisch realisiert werden?“ mit Professorin Antje Boetius, der Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. „Was halten Sie für notwendig, um Individualmedizin für jeden Menschen zeitnah realisieren zu können?“ – so lautete die Frage des Medizin-Teams an Professor Patrick Cramer, ab 2023 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. „Wie realisiert die Wissenschaft die perfekte Stadt von morgen?“ wurde Professor Johann-Dietrich Wörner, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, von der Fachgruppe Technik/Ingenieurwissenschaften gefragt. Das von Martin Lohse moderierte Gespräch findet sich, ebenso wie alle Vorträge auf dem Videokanal der Gesellschaft.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Der Vortrag des Physik-Nobelpreisträgers Professor Reinhard Genzel lockte viele Leipzigerinnen und Leipziger in die Kongresshalle am Zoo.

    Ebenfalls auf der großen Bühne präsentierten drei weitere Schülergruppen ihre Fragen am nächsten Tag im Rahmen der Biologie-Session. Vizepräsident Professor Heribert Hofer moderierte die zweite Runde. „Muss die Chemie Plastik neu erfinden, um die Vorteile zu erhalten sowie die bekannten Nach- teile zu eliminieren und kann die Wissenschaft bereits vorhandenen Plastikmüll beseitigen und dies ökonomisch attraktiv gestalten?“, wurde Professor Michael Buchmeiser, Direktor des Instituts für Polymerchemie der Universität Stuttgart, gefragt. Die Frage der Mathematik/Informatik-Gruppe „Wie kann die Informatik trotz fortschreitender Digitalisierung den Energie- und Ressourcenverbrauch der Datenspeicherung und Kommunikation auf ein Minimum reduzieren?“ richtete sich an Professor Wolfgang Wahlster, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Auf die von der Physik-Gruppe gestellte Frage zur Wissenschaftskommunikation „Wie kann die Wissenschaft es erreichen, die dringendsten Probleme so verständlich zu kommunizieren, dass sie zu direkten Handlungen führt?“ antwortete Professorin Katharina Kohse-Höinghaus, Universität Bielefeld.

    Zurück zur Festsitzung: Bilder und Reisen war das Thema des Podiums im zweiten Teil. Präsident Lohse führte in das Tagungsthema ein. „Alle Wissenschaften streben danach, genaue Bilder zu er- zeugen. Sie nutzen dafür künstliche ebenso wie natürliche Intelligenz, den großen Instrumentenkasten der Informatik, ausgeklügelte Methoden der Physik und eigens konzipierte Bausteine der Chemie. Um etwa die Moleküle des Lebens immer exakter abzubilden werden optimierte Farbstoffe und Markierungsstrategien, komplexe Licht- und Elektronenmikroskope, effiziente Algorithmen und einleuchtende Visualisierungen gebraucht. Impulse für die Podiumsdiskussion gaben Professor Oliver Lubrich, Universität Bern, zu „Alexander von Humboldts Bilder der Wissenschaft“, Professorin Antje Boetius mit einem Bericht über die MOSAiC-Expedition, die zusätzlich durch Bilder in der Ausstellung dokumentiert wurde, sowie Professor Günther Hasinger, European Space Agency, mit seinem Blick auf Schwarze Löcher und das Schicksal des Universums.

    Mit einem Glas Sekt in der Hand eröffneten Professor Jörg Junhold und Dr. Ronald Werner, der Vertreter der Sächsischen Staatsregierung, den Festabend im Konzertgarten des Zoos. Mit Musik vom Alberto Quartet und einem Flying Buffet wurde gebührend gefeiert.

    Aber nicht nur das. Um 19.30 Uhr war im Weißen Saal „Wissenschaft in 5 Minuten“ angesetzt. Dieses Format fand zum dritten Mal statt, immer moderiert von Vizepräsident Professor Heribert Hofer. Vor vollem Saal traten 13 junge Menschen, einzeln oder in Teams, an. Mit ihren Themen „Alkylpolyglucoside und Konservierungsstoffe mal anders“, „Geschlecht in der Medizin“, „Einsatz von Lehm im kommerziellen Bauwesen – ein signifikanter Beitrag zu Wegen aus der Klimakrise“, „Fullerene und der medizinische Einsatz“, „Wird KI unsere Welt übernehmen?“, „Warum lässt sich aus zwei kollidierenden Blöcken die Zahl Pi berechnen?“, „Spannung oder Strom, was ist der Killer?“, „Wie können tonnenschwere Maschinen fliegen?“, „Das Periodensystem der Elemente – tödlicher als Du denkst“ sowie „Interstellare Reisen“ konnten die jungen Rednerinnen und Redner das Publikum so begeistern und zu Beifallstürmen hinreißen, dass es am Ende 5 erste und 5 zweite Plätze gab, die mit jeweils 200 beziehungsweise 100 Euro belohnt wurden.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Gut besucht, gern genutzt: Die Studienberatung durch ausgewiesene Experten am Samstag, 10. Oktober.

    Der zweite Tag begann mit der von Professorin Tina Romeis geleiteten Biologie-Session. Verborgenen Wildtieren tropischer Regenwälder war Dr. Andreas Wilting auf der Spur, während Professor Markus Sauer in die „Neuesten Entwicklungen der Super-Resolutions-Mikroskopie“, einführte.

    Der Wissenschaftsmarkt war am Freitag und Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Er bot nicht nur interessante Einblicke, etwa in die MOSAiC-Ausstellung „Into the Ice“ und die Ausstellung „Faszination Wissenschaft“ der Fotografin Herlinde Koelbl, sondern auch Mitmachaktivitäten. Vertreten waren das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (Forschungsstätte von Professor Svante Pääbo, Medizin-Nobelpreisträger 2022), die Leibniz-Institute für Photonische Technologien, Jena, Troposphärenforschung und Länderkunde, beide aus Leipzig, sowie das Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Der Archivar der Gesellschaft, Dr. Matthias Röschner, hatte einige besonders interessante Stücke aus dem GDNÄ-Archiv im Deutschen Museum mitgebracht.

    Im acatech „Science and Technology Café“ lud Privatdozent Marc-Denis Weitze in der Mittagspause zum Thema „In welcher Welt wollen wir leben/Wissenschaft für morgen“ ein. Parallel dazu moderierte Lilo Berg ein Gespräch zur Geschichte der GDNÄ mit Professor Dietrich von Engelhardt und dem Archivar Dr. Matthias Röschner.

    Der Nachmittag begann im Rahmen der von Professor Wolfgang Lubitz geleiteten Chemie-Session mit der Verleihung der Liebig-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker durch den GDCh-Präsidenten Dr. Karsten Danielmeier an Professorin Claudia Felser, Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe. Die Laudatorin, Professorin Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, lobte die Preisträgerin als Visionärin der festen Materialien. In ihrem Vortrag berichtete Claudia Felser über „Chiralität und Topologie“. Beiträge zur NMR-unterstützten Strukturbiologie von Professor Bernd Reif, Einblicken in die molekulare Architektur von Zellen durch Professor Wolfgang Baumeister und Begegnungen mit Nanomaschinen bei der Arbeit, vermittelt durch Professor Helmut Grubmüller, vollendeten die Chemie-Session.

    Der öffentliche Abendvortrag des Physik-Nobelpreisträgers Reinhard Genzel über seine 40-jährige Reise zum Zentrum der Milchstraße lockte außer den Tagungsteilnehmern auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Leipzig an. Professor Genzel nahm sich nach dem Vortrag viel Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechen. Anschließend strömten die Tagungsteilnehmer zur Nikolaikirche, um Werke von Georg Phillip Telemann, Johann Sebastian Bach, Max Reger und Richard Wagner zu hören. Unter der Leitung des Universitätsmusikdirektors David Timm (Orgel) musizierten Viktorija Kaminskaite (Gesang), Alexander Bernhard (Trompete) und Reiko Brockelt (Altsaxophon). Zwischen den Musikstücken erläuterte Superintendent Sebastian Feydt die Bedeutung der Nikolaikirche für die Friedliche Revolution 1989.

    Nach der frühen GDNÄ-Mitgliederversammlung begann der Samstagmorgen mit der von Professor Thomas Elsässer geleiteten Physik-Session. Mit Bildern aus der Nanowelt, zeitaufgelöster Röntgenkristallografie und der Vielfalt der extrasolaren Planeten beindruckten Professor Roland Wiesendanger, Professorin Petra Fromme und Professorin Heike Rauer die Zuhörer.

    Das Thema des gut besuchten acatech „Science and Technology Cafés“ in der Mittagspause war die Digitalisierung der Medizin. Gleichzeitig ließen sich die Schülerinnen und Schüler in großer Zahl von den Mitgliedern des Vorstandsrats der GDNÄ über die Studienmöglichkeiten in den Naturwissenschaften, in Informatik, Medizin und Veterinärmedizin beraten.

    Der Nachmittag war Themen aus Technik und Informatik gewidmet und stand unter Leitung von Professor Johannes Buchmann. Professor Stefan Roth berichtete über Bildanalysen und das Bildverstehen für das autonome Fahren und Professor Christian Theobalt über Maschinelles Lernen in Computergrafik und Bilderkennung. Mit dem Thema Echtzeit-Strahlverfolgung für die fotorealistische Visualisierung schloss Professor Philipp Slusallek den Informatikteil ab.

    Zum darauf folgenden öffentlichen Leopoldina-Vortrag von Markus Gross, Informatikprofessor an der ETH Zürich und Direktor von Disney Research, über computergenerierte Hollywood-Filme mit beindrucken- den Bildern und Technologien strömten erneut viele Bürgerinnen und Bürger Leipzigs in die Kongresshalle am Zoo.

    Nach dem Vortrag waren die Referentinnen und Referenten von Oberbürgermeister und Zoodirektor in das Gondwanaland des Zoos zu einem Abend in tropischer Umgebung eingeladen.

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Magnetresonanztomografie in Echtzeit: Professor Jens Frahm zeigte faszinierende Aufnahmen, darunter Innenansichten eines Hornisten.

    Der Sonntag war der Medizin gewidmet, eingeführt von Professor Jürgen Floege. Den Auftakt machte Professor Jens Frahm mit beeindruckenden Bildern der Echtzeit-Magnetresonanz-Tomografie. Künstler beim Trompetespiel und Singen von innen betrachten zu können war beeindruckend.

    Anschließend stand die neue RNA-Medizin im Mittelpunkt. Professor Jörg Vogel, Professor Lorenz Meinel und Professorin Stefanie Dimmeler führten in das Gebiet ein und diskutierten über künftige Entwicklungen zusammen mit GDNÄ-Präsident Professor Martin Lohse.

    Der Präsident dankte zum Abschluss den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die von nah und fern angereist waren, den Sprecherinnen und Sprechern sowie den Podiumsgästen, den Mitgliedern des Vorstands und des Vorstandsrats sowie den lokalen Teams von Zoo und Kongresshalle um Professor Jörg Junhold. Er hob den großen Einsatz derjenigen hervor, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Tagung geholfen haben. Er dankte insbesondere den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, Frau Landeck und Frau Diete, die von den Teilnehmern mit großem Beifall bedacht wurden.

    Der Dank des Präsidenten galt darüber hinaus der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen für ihre Gastfreundschaft, dem Superintendenten der Nikolaikirche, Sebastian Feydt, sowie den Musikern des Jubiläumskonzerts, den Schülerinnen und Schülern um Studienrat Paul Mühlenhoff, dem Team Instagram aus Stuttgart um Professor Alexander Mäder, dem Archiv der GDNÄ um Matthias Röschner und allen Ausstellern im tagungsbegleitenden „Markt der Wissenschaften“, dem Autorenteam der Festschrift um Lilo Berg und Thomas Liebscher sowie allen Förderern, Spendern und Stiftern.

    Die nächste Versammlung der GDNÄ wird im September 2024 in Potsdam stattfinden, dann unter der Leitung des Berliner Zoologen Professor Heribert Hofer.

    Alle Vorträge wurden im Livestream übertragen und stehen über www.gdnae.de als Video zur Verfügung. Eine Fotogalerie, das Versammlungs-Tagebuch und viele weitere Beiträge auf der Website erinnern an die glanzvolle 200-Jahr-Feier der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte im September 2022 in Leipzig.

    Matthias Röschner © Deutsches Museum

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Das Jubiläumskonzert in der Nikolaikirche – ein unvergessliches Erlebnis zum Abschluss des zweiten Versammlungstages.

    Weitere Informationen:

    200 Jahre GDNÄ Rückblick auf die Jubiläumsversammlung 2022

    200 Jahre GDNÄ

    Rückblick auf die Jubiläumsversammlung 2022

    Jetzt ist es vorüber, das glanzvolle Fest der Wissenschaften, das wir in der prächtigen Atmosphäre der Leipziger Kongresshalle am Zoo feiern konnten. Es waren vier Tage voller anregender Begegnungen und Veranstaltungen. Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pause konnten wir, ganz  im Sinne der Gründer unserer Gesellschaft, endlich wieder persönlich zusammenkommen.

    Prominente Redner und Diskussionsteilnehmer stellten das Thema „Wissenschaft im Bild“ aus ihren unterschiedlichen Perspektiven dar. Es zeigte sich, wie interdisziplinär Wissenschaft heute ist und sein muss: Alle Wissenschaften streben danach, Bilder zu erzeugen, und sie nutzen dafür künstliche ebenso wie natürliche Intelligenz, den großen Instrumentenkasten der Informatik, ausgeklügelte Methoden der Physik und eigens konzipierte Bausteine der Chemie. Ein Beispiel: Um die Moleküle des Lebens immer genauer abzubilden, braucht es neue Farbstoffe und Markierungsstrategien, komplexe Licht- und Elektronenmikroskope, effiziente Algorithmen und einleuchtende Visualisierungen.

    Auf der Reise durch wissenschaftliche Bilderwelten durften wir an technologischen und inhaltlichen Durchbrüchen teilhaben, etwa bei der Suche nach Exoplaneten, dunkler Materie und schwarzen Löchern, bei rasend schneller NMR-Bildgebung und einer Lichtmikroskopie auf Nanometerskala und in der Forschung an einzelnen Molekülen und Atomen.

    Alle Redner waren wohlpräpariert zur Stelle, mit Vorträgen, die anspruchsvoll, verständlich und oft auch unterhaltsam waren. Und das nicht nur für die achthundert Gäste im Saal, sondern auch per Livestream, Instagram und Website-Tagebuch für viele andere, wie die beeindruckenden Nutzerzahlen zeigen. Sobald die Filme geschnitten sind, können Sie die Vorträge auf unserem Youtube-Kanal noch einmal anschauen.

    Belebend waren die Diskussionen auf dem Podium, die neben der Sichtweise einzelner Sprecher weitere interessante Perspektiven eröffneten. So etwa beim Festnachmittag zu den Bildern von den Humboldt‘schen Expeditionen und von Forschungsreisen in die Tiefsee und ins Universum; am Sonntag dann zur beginnenden Revolution der RNA-Medizin.

    Rund zweihundert Teilnehmer unseres Schülerprogramms brachten Frische und neue Impulse in die Diskussion. Die Dankbarkeit der jungen Menschen für dieses einzigartige Programm ist überwältigend! Auch das Gästebuch zeugt von glücklich-beseelter Resonanz: „konnten großartige Menschen kennenlernen“, „inspirierende Einblicke in Spitzenforschung“, „neue Bilder – neues Weltbild“, „in Begeisterung schwelgend“, „auf dass der Funke überspringe“, „beste Tagung ever“, „komme gern wieder“ – das sind nur einige Beispiele aus vielen handschriftlichen Danksagungen.

    Allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, sei hier noch einmal gedankt: unseren Gästen, die von nah und fern anreisten, Mitgliedern und Nichtmitgliedern, Jüngeren und Älteren, allen Sprechern und Diskussionsteilnehmern, allen die bei der Vorbereitung und Durchführung halfen in Geschäftsstelle und Vorstand und im lokalen Team von Zoo und Kongresshalle um Jörg Junhold, der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen für ihre Gastfreundschaft, der Nikolaikirche mit Sebastian Feydt, der an die friedliche Revolution von 1989 erinnerte, und den Musikern, die uns auf einen intensiven Streifzug durch die Musikgeschichte Leipzigs mitnahmen, den Schülerinnen und Schülern um Paul Mühlenhoff, dem Team Instagram aus Stuttgart um Alexander Mäder, dem Archiv der GDNÄ um Matthias Röschner und allen Ausstellern in der Expo, den Autoren und dem Team der Festschrift um Lilo Berg und Thomas Liebscher, allen Förderern, Spendern und Stiftern.

    Nach der Tagung ist vor der Tagung: Die nächste Versammlung der GDNÄ wird im September 2024 in Potsdam stattfinden, dann unter der Leitung von Heribert Hofer. Für die Präsidentschaft 2025 und 2026 wurde Anke Kaysser-Pyzalla gewählt, die erste Ingenieurin, die der GDNÄ vorstehen wird. Die Planungen reichen also schon recht weit in die Zukunft.

    Die Festversammlung hat gezeigt, dass die GDNÄ gebraucht wird und ein Zukunftsmodell besitzt, das sie weiterentwickeln und ausbauen kann: für einen intensiven Dialog zwischen Disziplinen, für ein belebendes Schülerprogramm, und für Wissenschaftskommunikation im besten Sinne!

    Martin Lohse, Präsident der GDNÄ (2019-2022). 

     

    Martin Lohse 2022 © MIKA-fotografie | Berlin

    © MIKA-fotografie | Berlin

    Prof. Dr. Martin Lohse

    Zur Person

    Seit 2019 ist er Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte: Martin Lohse, Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Würzburg und Geschäftsführer des bayerischen Forschungsunternehmens ISAR Bioscience in Martinsried. Martin Lohse prägte die 132. Versammlung der GDNÄ in Leipzig durch das von ihm stammende Tagungsthema „Wissenschaft im Bild“, durch seine Kontakte zu exzellenten Wissenschaftlern und nicht zuletzt durch Ansprachen und Moderationen auf dem Podium. Für seine Forschung über G-Protein gekoppelte Rezeptoren erhielt er den höchsten deutschen Wissenschaftspreis, den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Erst kürzlich machte ihn die Universität von Glasgow zu ihrem Ehrendoktor. Martin Lohse ist Herausgeber der Festschrift zum 200-jährigen Bestehen der GDNÄ „Wenn der Funke überspringt“.

    Ausführlicher Lebenslauf unter: „Aufregende Zeiten für die Wissenschaft“