Mit der Lorenz-Oken-Medaille wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der 129. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) der Soziobiologe Prof. Dr. Bert Hölldobler für seine besonderen Leistungen in der Wissenschaftsvermittlung geehrt. Hölldobler wurde als Ameisenforscher bekannt und hat das vielbeachtete Buch „Auf den Spuren der Ameisen“ verfasst. Für sein gemeinsam mit Edward O. Wilson verfasstes wissenschaftliches Werk ‚The Ants‘ erhielt Hölldobler 1991 den Pulitzer-Preis. Es ist in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Pulitzer-Preises eines der wenigen rein wissenschaftlichen Werke, die mit diesem Sachbuch-Preis ausgezeichnet wurden. Die Medaille, die den Namen des Gründers der GDNÄ trägt, überreichte die GDNÄ-Präsidentin Prof. Eva-Maria Neher im Dom zu Greifswald in einem feierlichen Akt. Mit der Lorenz-Oken-Medaille werden Personen ausgezeichnet, die sich um den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft besonders verdient gemacht haben.
Darüber hinaus erhielt der Wissenschafts- und Medizinhistoriker Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt die Alexander-von-Humboldt-Medaille für seine besonderen Verdienste um die GDNÄ. Der ehemalige Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte in Lübeck hat mit seiner Forschung und zahlreichen Publikationen zur GDNÄ einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die fast 200-jährige Geschichte der ältesten Wissenschaftsorganisation im deutschsprachigen Raum einem großen Publikum bekannt zu machen. Dazu trug von Engelhardt unter anderem auch durch die Veranstaltung eines Symposiums zum 150. Todestag Lorenz Okens und seine Mitarbeit in der GDNÄ-Bildungskommission bei.
Die beiden Medaillen werden alle zwei Jahre anlässlich der GDNÄ-Versammlungen verliehen. Die nächste Verleihung findet im Jahr 2018 auf der 130. Versammlung in Saarbrücken statt.