Auszeichnung für Eva-Maria Neher
Auszeichnung für Eva-Maria Neher
Die Biochemikerin und frühere Präsidentin der GDNÄ erhielt die Universitätsmedaille für ihre Verdienste um die Universität Göttingen.
Bei der Akademischen Jahresfeier 2023 der Universität Göttingen wurde die Gründerin und langjährige Leiterin des XLAB – Göttinger Experimentallabor für junge Leute, Professorin Eva-Maria Neher, für ihr besonderes Engagement geehrt. Sie erhielt die Universitätsmedaille Aureus Gottingensis für ihre Verdienste um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Die Biochemikerin war in den Jahren 2015 und 2016 Präsidentin der GDNÄ.
In ihrer Laudatio hob Universitätsvizepräsidentin Dr. Valérie Schüller insbesondere die Gründung des XLAB im Jahr 2000 hervor. Das Experimentallabor habe mit seinem Konzept „Hands-on – Wissenschaft zum Anfassen“ zahlreiche Jugendliche, junge Erwachsene und Lehrkräfte in Göttingen für die Wissenschaft begeistert. „Auch 23 Jahre später sind wir von diesem Konzept überzeugt und stolz darauf, dass das XLAB mittlerweile eine feste Einrichtung innerhalb unserer Universitätsstruktur geworden ist“, sagte Schüller.
Eva-Maria Neher leitete das XLAB bis 2018 und ist seither Vorsitzende der von ihr gegründeten XLAB-Stiftung zur Förderung der Naturwissenschaften. Ebenfalls auf ihre Initiative geht das seit 2004 in Göttingen stattfindende XLAB Science Festival zurück.
© Universität Göttingen/Peter Heller
Bei der Akademischen Jahresfeier in der Aula der Universität Göttingen: Professorin Eva-Maria Neher mit Universitätsvizepräsidentin Dr. Valérie Schüller (rechts).
Gestalt nimmt nun auch das Begegnungszentrum und Gästehaus an, für das Eva-Maria Neher sich seit Jahren stark macht. Das Ensemble mit Gemeinschaftsflächen und Büros sowie zwei Wohntürmen soll es jungen Menschen aus verschiedenen Ländern erleichtern, sich kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Am 24. November 2023 wurde Richtfest gefeiert, die Eröffnung ist für Ende 2024 geplant. Valérie Schüller: „Das Gästehaus wird ein weiterer Beleg dafür sein, dass Göttingen nicht nur ein Ort der Wissenschaft ist, sondern auch einer, der für Willkommenskultur, Gastfreundlichkeit und Internationalität steht.“
Eva-Maria Neher sei eine „zielstrebige Projektleiterin und Managerin, die mit viel Ehrgeiz und straffer Organisation die Dinge zum Erfolg führt“, sagte die Laudatorin. Die Geehrte habe vieles Wichtige in und für Göttingen gestaltet, zusammengehalten und vorangetrieben. Damit gehöre sie zu den Persönlichkeiten, denen die Universität mit der Medaille Aureus Gottingensis danken wolle.
© Universität Göttingen/Peter Heller
Professorin Eva-Maria Neher mit der Universitätsmedaille Aureus Gottingensis.
Zur Person
Als GDNÄ-Präsidentin in den Jahren 2015 und 2016 gestaltete Professorin Eva-Maria Neher die Versammlung in Greifswald zum Thema „Naturwissenschaften und Medizin“. Sie gab dem Schülerprogramm der GDNÄ entscheidende Impulse und engagiert sich bis heute in den Gremien der Naturforschergesellschaft. International bekannt wurde die aus Mülheim an der Ruhr stammende Biochemikerin als Gründerin des XLAB, des Göttinger Experimentallabors für junge Leute.
Von 1969 bis 1973 studierte Neher Biochemie, Organische Chemie und Mikrobiologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie machte 1974 ihr Diplom und promovierte 1977. Danach war sie als wissenschaftliche Assistentin in renommierten Göttinger Forschungsinstituten tätig.
Im Anschluss an eine Familienpause leitete die fünffache Mutter in den 1990er-Jahren Experimentalkurse in den Fächern Chemie und Biologie an der Freien Waldorfschule Göttingen und entwickelte erste Konzepte für das XLAB. 2009 wurde sie Honorarprofessorin an der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen.
Für ihr Engagement in Wissenschaft und Gesellschaft erhielt Eva-Maria Neher zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Niedersächsischen Verdienstorden, den Niedersächsischen Staatspreis und das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
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