Der zweite Tag begann mit der von Professorin Tina Romeis geleiteten Biologie-Session. Verborgenen Wildtieren tropischer Regenwälder war Dr. Andreas Wilting auf der Spur, während Professor Markus Sauer in die „Neuesten Entwicklungen der Super-Resolutions-Mikroskopie“, einführte.
Der Wissenschaftsmarkt war am Freitag und Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Er bot nicht nur interessante Einblicke, etwa in die MOSAiC-Ausstellung „Into the Ice“ und die Ausstellung „Faszination Wissenschaft“ der Fotografin Herlinde Koelbl, sondern auch Mitmachaktivitäten. Vertreten waren das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (Forschungsstätte von Professor Svante Pääbo, Medizin-Nobelpreisträger 2022), die Leibniz-Institute für Photonische Technologien, Jena, Troposphärenforschung und Länderkunde, beide aus Leipzig, sowie das Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften. Der Archivar der Gesellschaft, Dr. Matthias Röschner, hatte einige besonders interessante Stücke aus dem GDNÄ-Archiv im Deutschen Museum mitgebracht.
Im acatech „Science and Technology Café“ lud Privatdozent Marc-Denis Weitze in der Mittagspause zum Thema „In welcher Welt wollen wir leben/Wissenschaft für morgen“ ein. Parallel dazu moderierte Lilo Berg ein Gespräch zur Geschichte der GDNÄ mit Professor Dietrich von Engelhardt und dem Archivar Dr. Matthias Röschner.
Der Nachmittag begann im Rahmen der von Professor Wolfgang Lubitz geleiteten Chemie-Session mit der Verleihung der Liebig-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker durch den GDCh-Präsidenten Dr. Karsten Danielmeier an Professorin Claudia Felser, Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe. Die Laudatorin, Professorin Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, lobte die Preisträgerin als Visionärin der festen Materialien. In ihrem Vortrag berichtete Claudia Felser über „Chiralität und Topologie“. Beiträge zur NMR-unterstützten Strukturbiologie von Professor Bernd Reif, Einblicken in die molekulare Architektur von Zellen durch Professor Wolfgang Baumeister und Begegnungen mit Nanomaschinen bei der Arbeit, vermittelt durch Professor Helmut Grubmüller, vollendeten die Chemie-Session.
Der öffentliche Abendvortrag des Physik-Nobelpreisträgers Reinhard Genzel über seine 40-jährige Reise zum Zentrum der Milchstraße lockte außer den Tagungsteilnehmern auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Leipzig an. Professor Genzel nahm sich nach dem Vortrag viel Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu sprechen. Anschließend strömten die Tagungsteilnehmer zur Nikolaikirche, um Werke von Georg Phillip Telemann, Johann Sebastian Bach, Max Reger und Richard Wagner zu hören. Unter der Leitung des Universitätsmusikdirektors David Timm (Orgel) musizierten Viktorija Kaminskaite (Gesang), Alexander Bernhard (Trompete) und Reiko Brockelt (Altsaxophon). Zwischen den Musikstücken erläuterte Superintendent Sebastian Feydt die Bedeutung der Nikolaikirche für die Friedliche Revolution 1989.
Nach der frühen GDNÄ-Mitgliederversammlung begann der Samstagmorgen mit der von Professor Thomas Elsässer geleiteten Physik-Session. Mit Bildern aus der Nanowelt, zeitaufgelöster Röntgenkristallografie und der Vielfalt der extrasolaren Planeten beindruckten Professor Roland Wiesendanger, Professorin Petra Fromme und Professorin Heike Rauer die Zuhörer.
Das Thema des gut besuchten acatech „Science and Technology Cafés“ in der Mittagspause war die Digitalisierung der Medizin. Gleichzeitig ließen sich die Schülerinnen und Schüler in großer Zahl von den Mitgliedern des Vorstandsrats der GDNÄ über die Studienmöglichkeiten in den Naturwissenschaften, in Informatik, Medizin und Veterinärmedizin beraten.
Der Nachmittag war Themen aus Technik und Informatik gewidmet und stand unter Leitung von Professor Johannes Buchmann. Professor Stefan Roth berichtete über Bildanalysen und das Bildverstehen für das autonome Fahren und Professor Christian Theobalt über Maschinelles Lernen in Computergrafik und Bilderkennung. Mit dem Thema Echtzeit-Strahlverfolgung für die fotorealistische Visualisierung schloss Professor Philipp Slusallek den Informatikteil ab.
Zum darauf folgenden öffentlichen Leopoldina-Vortrag von Markus Gross, Informatikprofessor an der ETH Zürich und Direktor von Disney Research, über computergenerierte Hollywood-Filme mit beindrucken- den Bildern und Technologien strömten erneut viele Bürgerinnen und Bürger Leipzigs in die Kongresshalle am Zoo.
Nach dem Vortrag waren die Referentinnen und Referenten von Oberbürgermeister und Zoodirektor in das Gondwanaland des Zoos zu einem Abend in tropischer Umgebung eingeladen.