Ehrung für GDNÄ-Vizepräsidenten
Alwin Mittasch-Preis 2025 für Ferdi Schüth
Für seine herausragenden Arbeiten in der Katalyseforschung erhält Professor Ferdi Schüth, Direktor und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, den Alwin Mittasch-Preis 2025. Damit würdigt die Deutsche Gesellschaft für Katalyse (GeCatS) sein Wirken als kreativer Impulsgeber und Initiator neuer Katalysekonzepte sowie als Wegbereiter für den Transfer von neuen Erkenntnissen der Katalyseforschung in die wirtschaftliche Anwendung. Derzeit ist Ferdi Schüth Vizepräsident der GDNÄ; im Jahr 2027 wird er die Präsidentschaft übernehmen.
Der Alwin Mittasch-Preis wird für herausragende Forschungsarbeiten verliehen, die zu einem tieferen Verständnis oder einer Erweiterung der Grundlagen der Katalyse und ihrer industriellen Anwendung geführt haben. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird von der BASF unterstützt. Die Preisverleihung findet am 13. März 2025 im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker in Weimar statt.
Ferdi Schüth ist ein international herausragender Chemiker, der auf dem Gebiet der heterogenen Katalyse tätig ist, insbesondere im Bereich der Katalyse-Materialien. Seine Arbeiten legten den Grundstein für viele bahnbrechende Entdeckungen, etwa für nanostrukturierte Katalysatoren mit kontrollierter Porosität und gezielter Platzierung von funktionellen Einheiten für verschiedene Anwendungsbereiche. Auf dem Gebiet der Mechanokatalyse von Gasphasenreaktionen gelang es Ferdi Schüth, Ammoniak bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck zu synthetisieren. Darüber hinaus war er einer der Pioniere der High-Throughput-Experimentation (HTE) mit modernen Methoden, was 1999 zur Gründung der hte GmbH führte. Damit wurde gewissermaßen die Forschung von Alwin Mittasch fortgesetzt, der mit „manuellen“ High-Throughput-Ansätzen Tausende Experimente mit verschiedenen Feststoffen durchführte.
Paul Alwin Mittasch (1869-1953) war ein deutscher Chemiker und Naturwissenschaftshistoriker sorbischer Herkunft. Durch seine bahnbrechenden und systematischen Forschungen zur Katalysatorentwicklung für die Ammoniak-Synthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren gelangte er zu großem Ansehen. Der nach ihm benannte Preis wird seit 1990 verliehen.
Die Deutsche Gesellschaft für Katalyse (German Catalysis Society, GeCatS) ist die Plattform für die gesamte deutsche Katalyse-Community im Bereich Forschung und Anwendung. Sie hat rund tausend Mitglieder aus Industrie und akademischen Institutionen. GeCatS fördert den Austausch zwischen Industrie, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungspolitischen Organisationen und vertritt die Interessen der Katalyse-Community auf nationaler und internationaler Ebene.

© Frank Vinken für MPI für Kohlenforschung
Professor Dr. Ferdi Schüth
Ferdi Schüth hat in Münster Chemie und Jura studiert und in Chemie promoviert. Er war Postdoc am Department für Chemieingenieurwesen der Universität von Minneapolis in den USA und hat sich 1995 in Mainz für Anorganische Chemie habilitiert. 1995 wurde er auf einen Lehrstuhl für Anorganische Chemie in Frankfurt berufen und 1998 zum Direktor und Wissenschaftlichen Mitglied am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim ernannt. Schüth ist seit 1999 Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2014 bis 2020 war er Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft.