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    Die GDNÄ trauert um ihren Altpräsidenten Professor Reimar Lüst.

    Der ehemalige Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ), der Astrophysiker Professor Reimar Lüst, ist im Alter von 97 Jahren in Hamburg verstorben. Reimar Lüst führte die Gesellschaft in den Jahren 1985/1986 und leitete die GDNÄ-Versammlung 1986 in München. Er sprach dort zum Thema „Beobachtungen und Experimente im Weltraum“.

    „Raimar Lüst war ein wunderbarer Mensch und Mentor“, sagt der heutige GDNÄ-Präsident Martin Lohse über seinen Vorgänger. „Er hat sich an so vielen Stellen für das deutsche und europäische Wissenschaftssystem eingesetzt und es geprägt. Und für die nachkommenden Generationen hatte er stets ein offenes Ohr und Herz.“

    Der 1923 in Wuppertal-Barmen geborene Lüst gilt als Pionier der europäischen Weltraumforschung und als Wissenschaftsmanager von großem Format. Er promovierte 1951 in Göttingen in Theoretischer Physik bei Carl Friedrich von Weizsäcker an dem von Werner Heisenberg geleiteten Max-Planck-Institut für Physik. Die Jahre 1955 und 1956 verbrachte er mit einem Fulbright-Stipendium in Chicago und an der Princeton University. 1960 wurde er Mitglied des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik in München, 1963 Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in München. Wenig später erhielt er Professuren an beiden Münchner Universitäten.

    Reimar Lüst hat viele Positionen im Wissenschaftsmanagement bekleidet. Er war Direktor und später Vizepräsident der European Space Research Organisation (ESRO). Von 1969 bis 1972 war er Vorsitzender des Wissenschaftsrates, von 1972 bis 1984 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sowie von 1984 bis 1990 Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). In diesen Positionen beeinflusste er die europäische Weltraumforschung maßgeblich. Von 1989 bis 1999 wirkte Lüst als Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH). Auch im Ruhestand war Reimar Lüst weiterhin im akademischen Bereich aktiv, wurde Ehrensenator der Nationalakademie Leopoldina und trug unter anderem zur Gründung der International University Bremen bei.

    Die GDNÄ wird ihrem ehemaligen Präsidenten ein ehrendes Andenken bewahren.