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  • Konrad-Zuse-Medaille für Wolfgang Wahlster

    Der Altpräsident der GDNÄ wurde für herausragende Beiträge zur KI-Forschung geehrt.

    Die Gesellschaft für Informatik (GI) verlieh Professor Wolfgang Wahlster, dem ehemaligen Präsidenten der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) und langjährigen Vorsitzenden der Geschäftsführung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), die renommierte Konrad-Zuse-Medaille für Verdienste um die Informatik. Mit dieser Auszeichnung würdigt die GI die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und das außergewöhnliche Engagement eines Forschers, der die KI-Forschung in Deutschland und Europa nachhaltig geprägt hat. Die feierliche Verleihung fand am 17. September 2025 in Potsdam statt.

    Wolfgang Wahlsters wissenschaftliches Lebenswerk reicht von wegweisender Grundlagenforschung bis hin zum erfolgreichen Transfer in die industrielle Praxis. Internationale Anerkennung erlangte er unter anderem durch Pionierleistungen in den Bereichen Sprachdialogsysteme, multimodale Mensch-Maschine-Interaktion und Dolmetsch-Systeme für Spontansprache.

    Wolfgang Wahlster prägte das DFKI seit dessen Gründung und baute es in seiner Zeit als Vorsitzender der Geschäftsführung von 1997 bis 2019 zu einem der weltweit größten und renommiertesten KI-Forschungszentren aus. Unter seiner Leitung entwickelte sich das DFKI einem starken Kooperationspartner für die Industrie. Wahlster initiierte zahlreiche Leuchtturmprojekte, förderte den Transfer von Forschung in wirtschaftliche Anwendungen und vertrat Deutschland international als KI-Vordenker. Als Chefberater ist er dem DFKI weiterhin eng verbunden.

    GI-Präsidentin Christine Regitz sagt: „Wolfgang Wahlster ist nicht nur ein außerordentlich einflussreicher Wissenschaftler, sondern auch ein sehr erfolgreicher Hochschullehrer und Wissenschaftsmanager, der die europäische KI-Forschung maßgeblich geprägt hat. Darüber hinaus bringt er seine Expertise in politische und gesellschaftliche Debatten ein und bezieht klar Stellung, etwa zum Thema Datenethik.“

    Wolfgang Wahlster sagt: „Die Verleihung der höchsten Auszeichnung der GI ist für mich auch deshalb eine große Freude, weil sie der Künstlichen Intelligenz – meinem Forschungsgebiet in der Informatik seit nunmehr 50 Jahren – den angemessenen Stellenwert und die verdiente Anerkennung verleiht. Ich hatte das Privileg, mehrfach mit Konrad Zuse als einem der Väter des Computers längere Fachgespräche führen zu können. Ich hatte auch das Glück, die Geburt der KI in Deutschland mitgestalten zu dürfen, und veröffentlichte bereits 1975 mein erstes Forschungsresultat zu Sprachdialogsystemen, wie sie heute durch Chat-GPT weithin bekannt sind. Nach Phasen der Skepsis und manchen Rückschlägen ist es für mich eine Freude, nun die bislang größte Blütezeit der KI mitzuerleben.“

    Als Präsident der GDNÄ leitete Wolfgang Wahlster die 130. Versammlung der Naturforschergesellschaft im Jahr 2018 in Saarbrücken. Nach seiner Zeit im Präsidium engagierte er sich als Mitglied im Vorstandsrat für die Belange der GDNÄ.

    Wolfgang Wahlster ist in zahlreichen renommierten Wissenschaftsinstitutionen aktiv. Neben der GDNÄ zählen dazu die Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz, die königlich-schwedische Nobelpreis-Akademie in Stockholm, die Nationalakademie Leopoldina, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Als Doktorvater hat Professor Wahlster 77 Dissertationen betreut; 22 seiner ehemaligen Doktoranden sind heute selbst Lehrstuhlinhaber.